Titel:
Weif of bjuti
Maße:
45 cm x 67 cm
Ort / Datum :
Berlin 2010
Material Bild / Rahmen:
Kreide und Öl auf Fotokarton -auf Holzrahmen mit Leinwand gezogen
Beschreibung:
Weif of Bjuti litt unter häufiger Migräne, sehr schmerzhaften Anfällen , die der Maler in seinem Bild festzuhalten versucht hat, weil auch er einmal über die Spannung eines sonst schönen Gesichts nachdenken wollte. In den Hochphasen der Migräne war Weif of Bjuti kaum zu zu erkennen. Manchmal schleppte sie sich dann vor den Spiegel, um sich dort gewissermaßen mit dem Abbild ihrer Krankheit auszusprechen, als könne sie den Schmerz auf diese Weise lindern.
Die Kommunikation mit dem Spiegelbild brachte seltsamerweise eine gewisse Linderung. Der Maler dachte unvermittelt an das Portrait des Dorian Gray. Die schmerzaufhaltende, weil altersverzögernde Wirkung dieses Porträts war unter Psychologen weitgehend unumstritten. Als daher das Portrait von Weif of Bjuti beendet war, forderte er das Modell auf, sich ihrem Abbild zuzuwenden und mit ihm in eine wie immer geartete Kommunikation einzutreten.
Das Unglaubliche geschah: Je länger Weif of Bjuti sich mit dem gemalten Abbild aussprach, desto stärker glättete sich ihr von Schmerzen zerquältes Gesicht, desto freundlicher leuchteten wieder ihre Augen, desto lebenszugewandter wurden ihre Gesten.
Weif of Bjuti war außer sich vor Freude, sie umarmte den Maler und bot ihm eine große Summe nicht für das Porträt, sondern für die offenbar damit verbundene Linderung ihrer Schmerzen. Der Maler fühlte sich geschmeichelt, lehnte aber dankend ab, schließlich war er kein Arzt und ob die Linderung tatsächlich von Dauer sein würde, war schließlich keineswegs geklärt.
Die Geschichte ist an dieser Stelle nicht zu Ende. Es stellte sich heraus, dass das erste Porträt für eine dauerhafte Linderung der Migräneanfälle nicht ausreichte. Folglich musste ein weiteres Porträt gemalt werden, um herauszufinden, ob sich bei der nächsten Sitzung die gleiche wunderbare Linderung einstellen würde.
Man kann sich die Komplikationen vorstellen, die eintraten, als der Maler es nicht opportun fand, bei jedem neuen Migräneanfall von Weif of Bjuti herbeizueilen, um ein neues Portrait von ihr anzufertigen. Ihre Anfälle folgten überdies keinem gut berechenbaren zeitlichen Rhythmus (Fortsetzung folgt).