Titel:
Old Willy
Maße:
99 cm x 130 cm
Künstler / Ort / Datum :
C. Hebell, Berlin 2008
Material Bild / Rahmen:
Dispersion, Acryl , Öl
Beschreibung:
Willy plus Color.
Willys Gesichtszüge verkörpern in rührender Weise die Tragik der Physiognomie eines der alten Indianerhäuptlinge, die um das Überleben ihrer traditionsreichen Stämme kämpften, und alle untergingen.
Oglala, Apachen, Huronen und wie sie hießen. Oben im Norden bei den großen Seen. Heute leben sie in den Ewigen Jagdgründen und in manchen Kinderspielen noch. Sie sind den meisten vielleicht aus den Fotodokumentationen der Indianer geläufig.
Der Maler hat sich bemüht, von dieser Tragik etwas lebendig werden zu lassen. Willy spricht zu uns aus den Ewigen Jagdgründen. Ähnlich ergeht es seit seiner Wegwendung wohl auch den Prinzipien seiner Partei. Die Bemühung des Malers konzentrierte sich, so gut es ging, auf solche und ähnliche Faktoren. Willys Gesichtszüge repräsentieren etwas, das es im Bereich der Politik nicht mehr gibt: Eine traurige Gradlinigkeit, der man, was die Umsetzung politischer Ideen angeht, bist zu gewissen Graden Glauben schenken konnte.
Insofern erinnert er zusätzlich an Winnetou, den Bruder des weißen Mannes, der einen komplizierten Integrationstyp politischer Ziele verkörperte, also in gut indianischem Sinn einen Ausnahmetyp, der im Geschäftsbetrieb des politischen Lobbyismus nicht überlebensfähig war.
Mit Winnetous „Hough“ verbindet sich das Abenteuer einer längst und für immer verschwundenen Jugend, die einmal sozialliberal hieß. Sie ruhe in Frieden. Der Betrachter darf sich aber an etwas erinnern, wenn er in Willys Gesicht hineinschaut. Ein Essay über ausgestorbene Häuptlinge und ausgestorbene Politik. Und dann ganz schnell zum Onkel Doktor, sonst kommen womöglich Visionen auf. An diesem Punkt sind wir noch nicht.
Old Willy
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